Die Young Medical Oncologists (YMO) sind als interdisziplinäre Nachwuchs-Arbeitsgruppe fester Bestandteil der AIO. Sie bietet eine ideale Plattform um sich untereinander zu vernetzen und Erfahrung im Umgang mit klinischer Forschung zu sammeln. Die Arbeitsgruppe will motivierte junge Onkolog*innen in der Planung und Umsetzung wissenschaftlicher Projekte fördern und unterstützen. Viele dieser Projekte sind bereits Teil des Studienportfolios der AIO. Durch eine engere Zusammenarbeit mit den Leitgruppen und insbesondere der AG Molekulare und Translationale Onkologie sollen die jungen Onkolog*innen zukünftig noch mehr in die Umsetzung translationaler Projekte bei klinischen Studien eingebunden werden. Für eine gezielte Unterstützung junger Onkolog*innen in ihrem wissenschaftlichen und klinischen Werdegang wurde das AIO-MentorUs Programm ins Leben gerufen.
Um einen regelmäßigen Austausch zu ermöglichen, findet immer am ersten Donnerstag des Monats der virtuelle YMO Stammtisch statt.
Die Young Medical Oncologists (YMO) sind als interdisziplinäre Arbeitsgruppe seit einigen Jahren ein fester Bestandteil der AIO. Regelmäßige Treffen finden jeweils im Rahmen der AIO-Frühjahrstagung und des AIO-Herbstkongresses statt. Diese Treffen finden sowohl im Kreis der jungen KollegInnen statt, als auch im Rahmen einer gemeinsamen Sitzung mit dem AIO-Vorstand.
Dass die Durchführung von klinischen, multizentrischen Studien zu einer Ressourcen-intensiven Tätigkeit geworden ist, die ohne ein Team kaum zu bewältigen ist, hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass viele junge Onkologen (Mit-)Verantwortung für große klinische Projekte übernehmen konnten, durften oder sogar mussten. Dies kommt nicht nur durch eine Reihe von AIO-YMO-Studienprojekten zur Geltung, sondern auch durch regelhafte Publikationstätigkeit der jüngeren Kollegen. Diese Entwicklung beruht auf der Bereitschaft vieler etablierter Studienleiter durch Kooperationsprojekte zwischen Studien und Fachdisziplinen Projekte junger Kollegen zu realisieren. Diese Publikationen können somit als eine gemeinsame Errungenschaft der etablierten Gruppen und Protagonisten auf der einen Seite und den YMOs andererseits gelten. Hierdurch wird für viele junge KollegInnen eine gute Grundlage für eine permanente wissenschaftliche Aktivität gelegt, dies ist somit in gewisser Weise eine Zukunftssicherung der AIO. Dieser erfreuliche Trend ist vom AIO-Vorstand (und seinen Vorgängern) bisher nicht nur erkannt und begrüßt worden, sondern wird zunehmend ganz dezidiert gefördert.
Die Zukunftsperspektiven der YMO in der AIO mit Initiativen und Strukturen zu flankieren und damit abzusichern, ist ein erklärtes Ziel der AIO. Vor diesem Hintergrund wurde es den YMO -analog der Regelungen für Fachvertreter internistischer Disziplinen- ermöglicht, die Vorstandsarbeit der AIO ebenfalls mit einem kooptierten Mitglied zu begleiten. Ebenfalls sehr erfreulich ist, dass YMO-Mitglieder zunehmend auch in die Leitgruppen gewählt werden.
Der Betrieb der AIO-Studienakademie kann ebenfalls als eine Zukunftsinitiative der AIO gesehen werden. Im Rahmen dieser Fortbildung wird zunächst ein GCP-Refresher-Kurs abgehalten. Gekoppelt daran wird aber vor allem praktisches Wissen zur Durchführung von klinischen/translationalen Studien durch arrivierte AIO-Mitglieder weitergegeben. Dieses Angebot steht allen interessierten Teilnehmern offen, darf jedoch vor allem als ein Angebot für die jüngeren AIO-Mitglieder verstanden werden. Dieser Kurs soll letztlich eine erste Basis für eine selbstständige Konzeption und Durchführung von Studien legen, sowie Kompetenzen in der AIO (und der AIO-Studien-gGmbH) offenlegen, die bei einer Studienkonzeption in Anspruch genommen werden können.
In diesem Kontext wurde in der jüngeren Vergangenheit auch die thematische Ausrichtung des AIO-GI-Tages überdacht. Ein besonderes Augenmerk soll in der Zukunft auf den Aktivitäten der jüngeren, auch gerade weiblichen KollegInnen, liegen. Eine breitere Aufstellung der AIO-Frühjahrstagung jenseits der gastrointestinalen Onkologen wurde umgesetzt und ist inzwischen gut etabliert. Eine Frequentierung von jungen Onkologen wird vor allem dann zu ermöglichen sein und auch Sinn machen, wenn neben den AIO-YMO-Sitzungen auch die Fach-Arbeitsgruppen der jeweiligen Kollegen tagen. Dies ist insofern wichtig, als potentielle YMO-Projekte in der Regel auf den jeweiligen Tagungen, ggfs. unter Vermittlung des Vorstandes, in die Arbeitsgruppen getragen werden, um eine inhaltliche Diskussion zu führen. Anknüpfend daran können die Optionen für eine Realisierung der Projekte diskutiert werden. Eine thematisch breitere Aufstellung einer Frühjahrstagung stärkt demnach nicht nur die laufende inhaltliche Diskussionen der AIO-Arbeitsgruppen, sondern auch die YMO-Initiative .
Die Unterstützung und Förderung junger Onkologinnen und Onkologen sehen wir als Investition in die Zukunft unserer Arbeitsgemeinschaft! Wir richten hiermit die Bitte ausdrücklich an alle AIO-Mitglieder, ihre jungen Kolleginnen und Kollegen zu motivieren, sich der YMO-Gruppe anzuschließen.
Prof. Dr. Dominik P. Modest, ehem. kooptiertes Mitglied der YMO im Vorstand der AIO
Aktuelles
Sprecherinnen

Dr. Annika Kurreck
Charité - Universitätsmedizin Berlin
Medizinische Klinik mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie
Campus Virchow Klinikum
Augustenburger Platz 1
13353 Berlin
E-Mail annika.kurreck@charite.de

Dr. Sabrina Sulzer
Universitätsklinik für Gastroenterologie, gastrointestinale Onkologie und Endokrinologie
Georg-August-Universität Göttingen
Robert-Koch-Straße 40
37075 Göttingen
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Die Young Medical Oncologists beim AIO-Herbstkongress 2022 (Foto: Thomas Ecke) -
Die ehemaligen Sprecher*innen der YMO Dr. Arndt Stahler (l) und Dr. Kathrin Heinrich (r) gemeinsam mit den neu gewählten Sprecherinnen Dr. Sabrina Sulzer (2. v. l.) und Dr. Annika Kurreck (2. v. r.) Dr. Kathrin Heinrich vertritt die YMOs als kooptiertes Mitglied im AIO Vorstand. (Foto: Thomas Ecke)
Aktive Studien
Bericht über die Aktivitäten der Young Medical Oncologist
Dr. Kathrin Heinrich, Dr. Arndt Stahler, Sabrina Sulzer, Dr. Annika Kurreck
Anlässlich der AIO-Herbsttagung im November 2022
Berichte
Ein spannendes Jahr und eine spannende Zeit für uns als Sprecher der YMO geht zu Ende. Der AIO Herbstkongress 2022 wird Euch dieses Jahr daher mit zwei neuen Sprecherinnen begrüßen, denen wir zu Beginn unseres Jahresberichtes noch einmal herzlich zu ihrer Wahl gratulieren möchten: Sabrina Sulzer und Annika Kurreck. Sie werden ab Beendigung des Forums Young Medical Oncologists die Sprecherfunktion übernehmen und sind bereits hochmotiviert.
Schon zu Beginn des Jahres konnten die YMOs mit dem MentorUs Workshop eine weitere Neuerung besuchen. Als Addendum zum MentorUs Programm, in welchem ein erfahrener Mentor einen Mentee aus den Reihen der YMOs im Hinblick auf verschiedene Fragen der wissenschaftlichen bzw. klinischen Karriere oder auch Vereinbarkeit von Familie und Beruf unterstützt, war es hier nun möglich, Erfahrungsberichte aus dem Programm zu erhalten, oder auch wichtige Soft Skills wie Präsentationstraining und selbstbewusstes Sprechen zu erlernen. In der darauffolgenden Frühjahrstagung bekamen wir sehr viel positives Feedback zu dieser Veranstaltung und erfuhren auch, dass hierüber ein neuer Kanal zur Werbung von Mitgliedern für die YMOs generiert wurde. Weitere Veranstaltungen sind daher im Gespräch und wir hoffen, das Angebot künftig noch ausweiten zu können.
Der YMO-Stammtisch als Institution eines lockeren Treffens im Feierabend wurde insgesamt gut aufgenommen und regte öfters zu gemeinsamen Gesprächen an. In der nächsten Phase kann nun die Ausgestaltung und das Intervall des Stammtischs optimiert werden, um das Auditorium möglichst groß zu halten.
In der diesjährigen Kongress-Saison konnten wir uns auch wissenschaftlich präsentieren und verzeichneten einige Erfolge mit Poster-Präsentationen auf dem ASCO Annual Meeting in Chicago oder auf dem ESMO-Kongress in Paris. Wir freuen uns, dass hier auch die Leistungen der YMOs im Vordergrund standen, wie beispielsweise die Präsentation der CancerCOVID-Studie oder translationale Subgruppenanalysen der PANAMA-Studie.
Die Nachwuchsförderung ist nun unter anderem auch in der aktiven Berücksichtigung für nationale Kongressveranstaltungen erkennbar. So wurden die YMOs als SprecherInnen und Co-Chairs auf dem diesjährigen DGHO-Kongress und Deutschen Krebskongress eingesetzt. Wer sich ebenfalls für diese Möglichkeiten interessiert, kann seine jeweilige Leitgruppe um einen Eintrag im Expert*Innen-Finder auf unserer neuen AIO-Homepage anfragen. Dieses Tool soll die Identifikation von jungen, motivierten und erfahrenen KollegInnen erleichtern und deren Visibilität erhöhen.
Weiterhin sind wir aktiv mit anderen Nachwuchsgruppen, zunächst in der Planung des Deutschen Krebskongress 2022, aber nun auch für die Bildung einer Interessensgemeinschaft innerhalb der Deutschen Krebsgesellschaft, im Gespräch. Die sog. Young Oncologists United (YOU) wollen junge, onkologisch interessierte Mitglieder aller Fachgesellschaften vereinen und konnten nun die ersten gemeinsamen Aktivitäten wie die eine nationale digitale Umfrage zur Nachwuchsförderung und Interdisziplinarität, aber auch ein erstes Präsenztreffen in Göttingen zur Ausgestaltung und Zielfindung dieser Vereinigung, durchführen. Auch wenn noch viel Arbeit notwendig ist, wäre ein Erfolg dieser Gruppe ein Meilenstein für die Interdisziplinarität der Onkologie.
Auf dem diesjährigen AIO-Herbstkongress werden wir uns auch wieder der klinischen und wissenschaftlichen Fortbildung widmen. Die YMOs der Leitgruppe Kolon-, Rektum-, Dünndarmtumore, Annika Kurreck und Arndt Stahler, haben erstmals die Möglichkeit erhalten, den State-of-the-Art-Vortrag zu präsentieren. Dies könnte zu einem Modell für alle Leitgruppen werden. Weiterhin wurde von Prof. Quante für Interessierte der Organoid-Forschung eine eigene Sitzung mit hochqualifizierten SprecherInnen organisiert. Unsere diesjährige translationale Akademie möchte sich darüber hinaus mit wichtigen Aspekten der Forschung, wie die Interpretation klinischer Studien, Statistik und Durchführung von High-Throughput-Analysen beschäftigen. Weiterhin wird auch dieses Jahr wieder Young Scientist Award für die Auszeichnung des/der Jung-Wissenschaftler:in mit der besten Publikation vergeben – hierfür würden wir in Zukunft gerne weitere Bewerbungen anregen!
Wir verabschieden uns daher nach einer intensiven, aber erfolgreichen Zeit mit einer bemerkenswert tollen Kooperation mit dem Vorstand in der Funktion der SprecherIn-Rolle, bleiben aber den YMOs selbstverständlich erhalten.
Wir danken allen YMOs nochmals für das entgegengebrachte Vertrauen, was nicht selbstverständlich ist.