Die Arbeitsgruppe Digitalisierung hat zum Ziel, Projekte und Studien zur Digitalisierung in der Onkologie und zur Implementierung digitaler Tools in der internistischen Onkologie zu fördern und eine Plattform dafür zu entwickeln.
Die AG Digitalisierung steht damit allen Arbeitsgruppen der AIO und darüber hinaus zur Verfügung, um die Expertise in der Digitalisierung zu bündeln und um möglichst viele Mitglieder der AIO und auch der Krebsgesellschaft insgesamt zu informieren und zu beteiligen.
AIO-Kongress-Stipendium ESMO 2024
Vom 13.-17.09.2024 fand der diesjährige internationale ESMO-Kongress in Barcelona statt. Aus der AG Digitalisierung wurde Dr. Robert Blach ausgewählt, im Rahmen des AIO-Kongressstipendiums nach Barcelona zu reisen. Als Mentorin stand ihm Dr. Katrina Scholl unterstützend zur Seite.
Lesen Sie im Folgenden die Kongressberichte unserer jungen Kolleg*innen.
Sprecher
PD Dr. Thomas Elter
Universitätsklinik Köln
Klinik I für Innere Medizin
Kerpener Straße 62
50937 Köln
E-Mail thomas.elter@uk-koeln.de
Dr. med. Tabea Fröhlich
Medizinische Hochschule Hannover
Klinik für Hämatologie
Carl-Neuberg-Straße 1
30625 Hannover
E-Mail: froehlich.tabea@mh-hannover.de
Leitgruppe
Mitglieder
Mitglieder
Dr. Fabian Acker (YMO), Frankfurt am Main
PD Dr. Thomas Michaeli (YMO), Mannheim
Dr. Friedrich Overkamp, Berlin
Dr. Katrina Scholl, Kreis Günzburg
Dr. Sabrina Sulzer (YMO), Göttingen
kooptierte Mitglieder
Prof. Dr. Anke Reinacher-Schick, AIO-Vorstand
Dr. Kathrin Heinrich, AIO-Vorstand
Dr. Mischo Kursar, AIO-Studien-gGmbH
Aktive Studien
State-of-the-Art Vortrag November 2024
Chancen und Realität der Digitalisierung in der Onkologie
PD Dr. Thomas Elter
Berichte
Neuaufstellung und Mitgliederbefragung
Die Amtszeit der im August 2023 neu aufgestellten AG Digitalisierung unter neuer Leitung von Dr. Tabea Fröhlich (YMO) und PD Dr. Thomas Elter begann mit einer online basierten Mitgliederumfrage innerhalb der AIO, von der 60 Rückmeldungen ausgewertet werden konnten.
Ziel der Umfrage war, ein Stimmungsbild über den Ist-Zustand der Digitalisierung in klinischen Studien und die als wesentlich erachteten Entwicklungen für die Zukunft einzuholen.
Hier zeigte sich, dass erwartungsgemäß einige Studien mit elektronischen Dokumentationssystemen arbeiten. Systeme zur automatischen digitalen Erfassung oder Auswertung von Patientendaten, die durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden, finden sich im regulären Einsatz aber de facto kaum.
90 % der Befragten gaben an, dass sie einen vermehrten Einsatz von digitalen Lösungen für die Erhebung oder Auswertung innerhalb klinischer Studien begrüßen würden. Insbesondere der Einsatz von tragbaren Computersystemen (Wearables), u.a. zur Erfassung der Lebensqualität, aber auch zum Nebenwirkungs- und Qualitätsmanagement, desweiteren digitale Aufklärungsbögen, online Sprechstunden, Plattformen zur PatientInnen-Vorstellung und – Rekrutierung sowie Digitale Gesundheitsanwendungen (DIGAs) wurden genannt. Als wesentliche Hemmnisse wurden fehlendes Knowhow, technischer Aufwand und die damit verbundenen finanziellen und personellen Ressourcen genannt.
Ziele der AG Digitalisierung
Aus den ersten Leitgruppentreffen, Gesprächen mit dem Vorstand der AIO, sowie der Mitgliederbefragung ergeben sich für die AG Digitalisierung folgende Ziele:
- Bündelung und Harmonisierung verschiedener digitaler AIO- und AIO-assoziierter Projekte und Studien
- Durchführung und/oder Begleitung klinischer Studien im Kontext Digitalisierung
- Verleihung des AIO-Digitalisierung-Labels an klinische Studien, die sich explizit mit digitalen Anwendungen beschäftigen oder digitale Anwendungen als wesentlichen Co-Aspekt des Studiendesigns nutzen
- Schnittstelle zwischen der DataHub-Initiative (AIO-Studien-GmbH) und den AIO-Arbeitsgruppen
- Abbildung des Interesses und Bedarfs an zentralen digitalen Lösungen, die in klinischen Studien eingesetzt werden können
- Vermittlung geeigneter Ansprechpartner*innen bei Anfragen zu digitalen (Kooperations-)Projekten
- Bildung projektbezogener Teams
- Mentoring für vorgestellte digitale Projekte, um eine möglichst effektive Ein- und Anbindung an AIO-Netzwerkstrukturen zu ermöglichen
Leitgruppen- und Arbeitsgruppentreffen
Die Leitgruppentreffen sind offengehalten und dienen als Plattform zur Präsentation neuer Projekte. Diese und bestehende Projekte werden diskutiert und neben Kooperationsmöglichkeiten insbesondere das Potenzial zur Erweiterung einer AIO-weiten Nutzbarmachung geprüft. Als Beispiel können das FAITH Projekt von Dr. Mitra Tewes oder die Kooperation mit dem AIO-DataHub genannt werden.
Kooperation AIO-DataHub
Großes Potenzial besteht in der engen Kooperation mit dem AIO-DataHub, der in seinem jüngsten Projekt mithilfe Künstlicher Intelligenz unstrukturierte Daten aus diversen Quellen wie Arztbriefen extrahieren und strukturieren lässt, um sie z.B. als synthetischen Vergleichsarm für klinische Studien verfügbar zu machen. Als kooptiertes Leitgruppenmitglied besteht enger Austausch zwischen Dr. Mischo Kursar und der AG. Dr. Katrina Scholl und Dr. Fabian Acker aus der Leitgruppe nehmen zudem als Vertretung der AG an den Meetings der DataHub-Initiative teil.
ESMO-Kongressstipendium
Erstmalig hat sich die AG in diesem Jahr an dem von der AIO ausgeschriebenen Kongressstipendium für die ESMO Jahrestagung in Barcelona beteiligt. Integraler Bestandteil ist der arbeitsübergreifende Austausch und die Vernetzung sowie Begleitung und Orientierungshilfe auf dem Kongress. Mithilfe des Kongressstipendiums konnte nach erfolgreicher Bewerbung Dr. Robert Blach (Strahlentherapie, Medizinische Hochschule Hannover) an dem Kongress teilnehmen. Unterstützt wurde er in der Planung und Nachbereitung des Kongresses von Dr. Katrina Scholl als Mentorin.
Wissenschaftliche Projekte
onqo 2A und 2B-Studien
Die onqo-2A und 2B-Studien rekrutieren aktuell NSCLC Patient*innen in eine App, die das Überleben durch Verbesserung der Leitlinienadhärenz erhöhen soll.
Patientengerechte Studienaufklärung
In Kooperation mit dem Patientenbeirat der AIO unterstützt die AG bei der Entwicklung einer patientengerechten Studienaufklärung durch Johannes Maes. Dieses Projekt konnte sich dieses Jahr durch die Zusammenarbeit des Patientenbeirats und der AG Digitalisierung insbesondere durch die Unterstützung von Dr. Sabrina Sulzer als Vertreterin sowohl des Patientenbeirates als auch der AG deutlich weiterentwickeln und befindet sich aktuell in der Pilotphase.
Veröffentlichungen / Vorträge
Gross-Ophoff-Mueller C. , Hoier D. , Heidelbach J. , Kofahl C. , Redaelli M. , Hallek M. , Griesinger F. , Elter T: Von Patienten berichtete Daten in der Gesundheitsforschung: Analyse der „onqo“-App für nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC). DGHO 2024, Vortrag 741
Thomas Elter, Carolin Groß-Ophoff-Mueller, David Hoier, Andreas Greeske, Jonas Heidelbach, Heinz-Wilhelm Esser, Michael Hallek, Marcus Redaelli, Christopher Kofahl: Development and validation of a brief questionnaire to assess lung cancer-specific health competence (gesa-NSCLC). DKK 2024, Poster 899
Elter T, Fröhlich TC: Onkologie im Aufbruch: Wie KI und Digitalisierung die Zukunft gestalten. Kompass Onkol 2024; 11: 1–2.
Fröhlich T, Elter T: Die neu aufgestellte Arbeitsgruppe Digitalisierung stellt sich vor. Forum Fam Plan West Hemisph 2024; 39: 289–289.
Interner Bereich
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